AKTION "Hilfe für Carolin, Helga und viele andere..... "

INFORMATIONSVERANSTALTUNG ZUM
THEMA „LEUKÄMIE – WIE KANN ICH HELFEN?“
Rund 20 000 Euro stehen für die Typisierungsaktion am 7. Mai bereits zur Verfügung

Frankenpost

Hilfsbereitschaft noch immer groß

Geldübergabe

Das Schicksal der an Leukämie erkrankten Carolin Jäger und Helga Rupprecht lässt die Menschen in der Region nicht kalt. Rund 450 Frauen und Männer haben sich inzwischen für die Typisierung bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei angemeldet. Zirka 20 000 Euro sind bislang auf dem Spendenkonto eingegangen.

SELB – Nun steht der Termin fest, an dem sich die bislang rund 450 freiwilligen Spender ihr Blut im Haus Selb des Klinikums Fichtelgebirge „abzapfen“ lassen können: Sonntag, 7. Mai von 10 bis 16 Uhr. Das hat Oberbürgermeister Wolfgang Kreil bei der Informationsveranstaltung „Leukämie – wie kann ich helfen?“ in der Jahnturnhalle mitgeteilt. Erfreut äußerte sich das Stadtoberhaupt über die Unterstützung aus der Bevölkerung für die Aktion „Hilfe für Carolin, Helga und viele andere“.

Sein besonderes Lob galt erneut den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse, von denen sich spontan 102 bereit erklärt hatten, an der Typisierungsaktion teilzunehmen.

Lob gab es aber auch für den Vorstand, der für alle Sparkassen- Mitarbeiter, die sich an der Aktion beteiligen, 50 Euro übernimmt, um die Laborkosten damit zu decken. Rechne man das auf die bisherige Spendensumme drauf, 5 000 Euro hatte auch Carolin Jägers Arbeitgeber Bohemia Cristal gespendet, sei schon eine Summe von rund 25 000 Euro erreicht.

Kreil bat die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Jahnturnhalle, auch weiterhin im Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis für die Aktion zu werben. „Denn stelle Sie sich einmal vor, ihre Familie würde mit einer solch schrecklichen Diagnose konfrontiert. Auch Sie wären glücklich, wenn Sie dann Hilfe erhalten würden.“

Wie Blut im menschlichen Körper „produziert“ wird, welche Bestandteile es hat und welche unterschiedlichen Aufgaben die Bestandteile haben, erläuterte Oberarzt Dr. Bernd Pufe vom Haus Selb des Klinikums Fichtelgebirge.

Unkontrolliert

Bei einer akuten Leukämie vermehrten sich, vermutlich bedingt durch einen Gendefekt, weiße Blutkörperchen gewaltig und unkontrolliert. Diese defekten weißen Blutkörperchen seien nicht in der Lage, ihrer eigentliche Aufgabe, nämlich den Körper vor Infekten zu schützen, nachzukommen.

Chemotherapie und in akuten Fällen die Knochenmarkspende seien Therapien, die heute zum Einsatz gegen die Krankheit kommen.

Und mit der Stammzellentransplantation gegen Leukämie befasste sich anschließend Martina Wanner von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Alle 45 Minuten erkranke in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie, darunter viele Kinder und Jugendliche. Für viele dieser Menschen biete die Stammzellentransplantation die einzige Chance auf Heilung.

Die DKMS mit über 1,3 Millionen registrierten Spendern sei weltweit die größte Stammzellenspenderdatei. Mittlerweile würden täglich mindestens vier Stammzellentransplantationen an Patienten im In- und Ausland vermittelt.

Frau Wanner erläuterte, dass anfangs nur fünf Milliliter Blut erforderlich seien, das anschließend in einem Speziallabor auf Gewebemerkmale untersucht werde. Und hierbei entstünden die Kosten in Höhe von 50 Euro. Sollte sich herausstellen, dass ein Spender für einen Patienten in Frage komme, werde der nochmals gründlich untersucht.

Zwei Möglichkeiten

Und wenn dann alle Voraussetzungen für eine Spende erfüllt seien, gebe es zwei Arten der Entnahme der Stammzellen. Zu rund 80 Prozent erfolge das heute durch die periphere Blutstammzellenentnahme. Dabei werde über fünf Tage hinweg dem Spender ein Wachstumsfaktor gespritzt, der zur Anregung der Stammzellenvermehrung beitragen soll. Ähnlich wie bei einer Blutwäsche würden die Zellen dann entnommen und dem Patienten übertragen.

Die zweite Methode sei die Knochenmarkentnahme. Dabei werde dem Spender unter Vollnarkose mit einer Punktionsnadel Knochenmark, nicht zu verwechseln mit Rückenmark, entnommen und dem Patienten übertragen.

Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 könne sich als Spender registrieren lassen. Keine Rolle spiele dabei die Blutgruppe. Im Anschluss an die beiden Vorträge standen Dr. Pufe und Frau Wachter den Zuhörerinnen und Zuhören noch für Fragen zur Verfügung.

mg

Wie man spendet

Vormerkungen für die Blutspendeaktion am 7. Mai sind weiter möglich unter Telefon 09287/883115 und 09287/959411 sowie unter den E-Mail-Adressen hans.wurzbacher@selb.de und r.frenzl@stadt- schoenwald.de. Spenden werden erbeten auf das Konto der Deutschen Knochenmarkspenderdatei Nr. 200 292 860 bei der Sparkasse Fichtelgebirge, BLZ 780 550 50.

aktion.carolin@erkersreuth.de
•  16.05.10   •  ©  FJ / MS  •