Selbstverständlich wird der Spender im Rahmen des Möglichen ausführlich über den Verlauf der Genesung des Patienten informiert. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Stammzelltransplantation wird jedoch die Anonymität von Spender und Patient in jedem Fall gewahrt. Danach kann die DKMS den persönlichen Kontakt zwischen Spender und Patient vermitteln, sofern beide Seiten dies wünschen und die rechtliche Situation des jeweiligen Landes dies zulässt. Dieser Kontakt kann per Brief, Telefon oder auch durch ein persönliches Treffen erfolgen.
Solch ein „Blind Date“ der besonderen Art hatten auch Marion Wangerin und Bernd Haseborg. Bernd, Lebensretter aus Ostfriesland: „Über den Patienten erfuhr ich zunächst nichts, denn nach dem Gesetz dürfen Spender und Empfänger sich erst nach zwei Jahren kennenlernen. Aber vorher erlaubt die DKMS anonymisierte Briefe. Als der erste Brief, meiner Patientin‘ im Briefkasten lag, war ich sehr gerührt. Da muss man selbst als Mann schlucken.“ Als die beiden sich dann persönlich gegenüberstehen, wird Patientin Marion mit den unerwarteten Worten „Ich wollte nur mal sehen, wie es dir geht“ begrüßt. Und weil sie nicht weiß, was sie darauf erwidern soll, fällt sie Bernd einfach in die offenen Arme. Sie drückt den einen Menschen an sich, der es im wahrsten Sinne des Wortes „in sich“ hatte, ihr ein neues Leben zu schenken. Und Bernd kann nun dem Menschen in die Augen sehen, der ohne ihn vielleicht verloren gewesen wäre.
Es gibt Länder, in denen die Anonymität zwischen Spender und Patient nach den dortigen Gesetzen gewahrt bleiben muss. Hierzu zählen aktuell z.B. Belgien, Frankreich, Italien, Norwegen und die Niederlande. Allerdings besteht hier die Möglichkeit der anonymen Kontaktaufnahme. Einige Länder – darunter China, Finnland, die Schweiz und Slowenien – erlauben leider gar keinen Kontakt zwischen Spender und Patient. Die DKMS würde gerne in jedem Fall, sollte dies von Spender- wie Empfängerseite erwünscht sein, den Kontakt vermitteln, doch leider müssen wir uns hier an die in den verschiedenen Ländern geltenden Regeln halten.