Erschienen im Ressort Hof-Stadt am 12.10.2009
Die medizinische Fachangestellte Stefanie Ritter (links)
nimmt Tanja Rösch ein Röhrchen mit Blut
Hof -Auf Initiative von Jutta Gebhardt hat am Sonntag in der Hofer Bürgergesellschaft eine Typisierung von potenziellen Spendern für Knochenmark und Stammzellen stattgefunden. Gebhardt, Mutter von drei Kindern und selbst an Leukämie erkrankt, hatte durch eine Stammzellenspende eine neue Chance in ihrem Leben erhalten (wir berichteten). Die Ärzte Hans-Detlev Harich und Christian Kaspar haben die Aktion zusammen mit ihren Teams medizinisch begleitet.
Mit dabei war auch Kerstin Zinsmann von der Deutschen Knochenmark Spender Datei (DKMS) in Tübingen. Hier werden auch die Taten der möglichen Spender aus Hof aufgenommen. Personen von 18 bis 55 Jahren konnten an der Typisierung teilnehmen, um somit einen Beitrag für Leukämiekranke zu leisten. "Es werden alle Menschen gebraucht. Für viele Erkrankte ist eine Spende die einzige Chance, wieder ein normales Leben zu führen, geheilt zu werden, oder überhaupt zu überleben", sagte Barbara Harich, die ebenso wie alle anderen Helferinnen freiwillig Dienst taten.
Allerdings sei die Suche nach einem geeigneten Spender wie die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Denn die Gewebemerkmale bei Spender und Empfänger müssen stimmig sein. Darum sind viele potenzielle Spender nötig, um den passenden zu finden. "Es ist leider immer noch so, dass für jeden fünften Patienten kein Spender gefunden wird", erklärte Zinsmann. Gestern kamen bereits in den ersten eineinhalb Stunden der vierstündigen Aktion über 150 Menschen.
Der 23-jährige David Seim aus Töpen, ein Neffe von Jutta Gebhardt, ist einer von ihnen: "Auch ich könnte ja erkranken. Dann wäre ich auch froh, wenn ich einen Spender finden würde." Ebenfalls aus Töpen stammt Tanja Matussek, die ebenfalls zum ersten Mal bei einer Typisierung dabei war. "Ich kenne Jutta Gebhardt aus früheren Arbeitszeiten und finde es gut, was sie hier alles auf die Beine stellt. Ich wäre auch froh in so einer Situation, wenn für mich jemand da wäre", sagte die junge Frau.
Von der Aktion hielt gestern auch Britta Gebelein aus Lichtenberg sehr viel. "Ich bin Krankenschwester und will von Beruf her sowieso Menschen helfen, deswegen bin ich hier. DKMS mache ich zum ersten Mal, aber Blutspenden war ich schon oft", sagte die engagierte Dame aus dem Frankenwald.
Bernd Lanitz aus Hadermannsgrün war mit seiner Frau zur Typisierungsaktion gekommen. "Es ist eine ganz gute Sache, wenn man jemandem damit helfen kann." Auch, wenn er eigentlich kein Blut sehen könne, habe er sich von seiner Frau dazu überreden lassen, an der Aktion teilzunehmen, gestand der 25-Jährige.
Von Ernst Sammer
Alle Rechte vorbehalten.