AKTION "Hilfe für Carolin, Helga und viele andere..... "


Frankenpost

Eine Herzensangelegenheit für Fußball-Fans

Erschienen im Ressort Sport am 24.12.2010

 

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Alle 45 Minuten erkrankt allein in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Die Hofer Saale-Borussen sind Paten einer hochfränkischen Aktion im Kampf gegen die tückische Krankheit. Carolin Jäger aus Erkersreuth hat nach zwei Stammzellen-Transplantationen viel gewonnen, ist aber noch nicht über den Berg. "Momentan kämpft das neue gegen das alte Immunsystem", berichtet Carolins Vater Fred. Für die Saale-Borussen ist die Aktion längst zur Herzensangelegenheit geworden. "Wir planen für das nächste Jahr viele Veranstaltungen, deren Reinerlös der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei zukommt", berichtet Thomas Michael stolz.

Die Jägers, die nach eigenem Bekunden vorher wenig Bezug zum Fußballsport hatten, sind den Saale-Borussen sehr dankbar. Fred Jäger weiß, dass sich seine Tochter über jede Art von Zuspruch freut. Die ganze Familie engagiert sich deshalb weiter im Kampf gegen Leukämie, weil eine Stammzellen-Transplantation oft die einzige Möglichkeit bleibt, das Leben eines anderen zu retten.

Jeden kann es treffen

Um geeignete Spender zu finden, sind sogenannte Typisierungsaktionen nötig. Weil solche Typisierungsaktionen teuer sind - sie kosten 50 Euro pro Person und werden von den Krankenkassen nicht bezahlt - wird in der Region eifrig Geld gesammelt. Die Saale-Borussen planen nach dem Motto "Krankheit kennt keine Rivalität" Fußball-Turniere mit befreundeten Fan-Gruppen. Konzerte sind auch vorgesehen. Claudia Michael bedauert, dass die eine oder andere Behörde sich querstellt. "Wir wollen doch nur helfen", bittet sie um mehr Verständnis.

Jeden kann es in jedem Alter treffen. Die Jägers können sich noch genau an den Tag erinnern, als die tückische Krankheit bei Carolin diagnostiziert ist. Die ganze Familie stand unter Schock. Bruder Alexander stellte sich als Spender sofort zu Verfügung, schied aber aus, weil die DNA-Proben nicht übereinstimmten. Mit dem Schritt in die Öffentlichkeit erhöhte sich die Chance auf Heilung. Fred Jäger kann deshalb den Einsatz der Saale-Borussen gar nicht hoch genug einschätzen. Inzwischen sammelt er selbst Geld für weitere Typisierungsaktionen. Auch für die 44 Jahre alte Hoferin Jutta Gebhard gab es im Oktober dieses Jahres eine Typisierungsaktion, die die - inzwischen transplantierte - Patientin selbst organisiert hat. Unterstützung erhielt sie durch zahlreiche Benefiz-Aktionen in der Region.

Treu bleiben

Die Saale-Borussen wollen der Aktion treu bleiben. "Wenn man sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, weiß man erst, wie gut es einem selber geht", betont Thomas Michael. Auch in Dortmund ist die Aktion gut angekommen. "Wir wollen uns nicht auf Fußball reduzieren. Jeder muss Verantwortung übernehmen. Ein großer Sportverein wie die Borussia allemal." Fred Jäger berichtet auch über Hilfe von anderen Klubs. "Die kam spontan. Die Münchner Bayern und der FC Nürnberg haben Trikots geschickt, der FC Schalke 04 einen Ball. Überall hatten sich die Fußballstars mit Unterschriften verewigt." Wichtig wäre ihm, dass der Kontakt zu einer Wunsiedler Ortsgruppe der IfL wieder hergestellt werden könnte. Die hatte einen Lauf für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei organisiert und den Erlös an die Zentrale weitergeleitet. "Wir würden uns gerne bedanken", sagt Jäger.

Mit Rat und Tat

Näheres über Krankheit, Krankheitsverlauf und Heilung auf diesen Seiten oder direkt bei Familie Jäger. Auch die Familie Michael steht unter der Telefonnummer 09281/96474 mit Rat und Tat zur Seite.

Peter Langer

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aktion.carolin@erkersreuth.de
•  25.12.10   •  ©  FJ / MS  •